Tipps für ältere Lerner zum Fremdsprachenlernen


 

 Lernen ab 50Bei Menschen über 50 Jahren steigt häufig das Interesse, eine neue Fremdsprache zu erlernen oder aber auch eine bereits erworbene wieder aufzufrischen. 
 
Fremdsprachenlernen ist für ältere Lerner in vielerlei Hinsicht attraktiv:
Nicht nur, dass sie sich mit den neuen Sprachkenntnissen die Kulturen fremder Länder leichter erschließen können, einfacher Zugang zu den dort lebenden Menschen finden oder beispielsweise Kinofilme im Original sehen können. 
 
Das Lernen von Sprachen hält Sie zudem geistig fit. Schließlich werden hierbei Ihre Gehirnzellen angeregt viel Neues zu verarbeiten und mit Ihrem bereits erworbenen Wissen zu verknüpfen. 
 
Für alle unserer älteren Leser, die sich entschlossen haben, eine neue Fremdsprache zu erlernen, haben wir daher einige nützliche Lerntipps zusammengestellt: 
 
1. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie zum Lernen benötigen 
 
Oftmals brauchen ältere Menschen etwas länger, um sich eine neue Sprache zu erschließen. Setzen Sie sich daher nicht unnötig unter Druck, in möglichst kurzer Zeit die Sprache fehlerfrei zu erlernen. Planen Sie deshalb ruhig etwas mehr Zeit ein und lernen Sie lieber nur wenige neue Vokabeln am Tag und wiederholen diese häufiger. Sie werden sehen, ein nicht zu großes, dafür aber kontinuierlich bearbeitetes Lernpensum wird Sie bald zum Erfolg führen. 
 
2. Beginnen Sie mit dem Wortschatz, den Sie am ehesten anwenden können 
 
Möchten Sie vielleicht eine Reise unternehmen? Dann bietet es sich an, zunächst zu lernen, wie man sich begrüßt, verabschiedet und bedankt, wie man sich vorstellt und nach dem Namen seines Gegenübers fragt, wie man Preise erfragt, wie man nach dem Weg oder einem Hotelzimmer fragt oder wie Sie nach Begriffen fragen, die Sie noch nicht verstehen... 
 
Überlegen Sie sich also, was Sie in Ihrem Urlaub am häufigsten gebrauchen werden und fangen Sie hiermit an. So werden Sie bei Ihrer Reise leicht ins Gespräch kommen und auf diese Weise auch viele weitere, neue Wörter kennenlernen. 
 
3. Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Aussprache zu trainieren 
 
Älteren Lernern fällt es oft deutlich schwerer als jungen Menschen, die richtige Aussprache und Betonung einer Fremdsprache zu erlernen. 
 
Nutzen Sie die Möglichkeit, die Ihnen multimediale Sprachkurse bieten. Hier können Sie sich sämtliche Vokabeln von Muttersprachlern der Fremdsprache vorsprechen lassen - sooft Sie möchten. Sprechen Sie die Vokabeln und Sätze nach und kontrollieren Sie so Ihre eigene Aussprache. 
 
Andererseits können Sie - wenn Sie schon über einen größeren Wortschatz verfügen - sich DVDs ausleihen und sich hierbei den Film in der Originalsprache ansehen. Wenn Sie möchten, können Sie sich auch Untertitel einblenden lassen - zunächst auf deutsch und später in der Fremdsprache. So können Sie Ihren Wortschatz weiter vergrößern und sich gleichzeitig an die fremde Aussprache gewöhnen. 
 
In Ihrer örtlichen Stadtbibliothek werden Sie sicher den einen oder anderen Film in der Fremdsprache finden, die Sie gerade erlernen. 
 
4. Lernen macht Spaß - nicht nur allein 
 
Manchen Menschen ist das Erlernen einer Fremdsprache im Selbststudium oft zu mühselig oder zu langweilig. Lernen Sie doch zusammen mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin oder gemeinsam mit Freunden oder Bekannten die neue Sprache. Schauen Sie sich zusammen Filme an oder lesen Sie Bücher in der Fremdsprache und helfen sich mit Vokabeln, die der andere nicht kennt. Oder vereinbaren Sie beispielsweise, sich abends in der Fremdsprache zu unterhalten. Vielleicht kennen Sie ja auch jemanden in Ihrer Nachbarschaft oder in Ihrer Arbeitsstelle, der die Fremdsprache spricht. 
 
Sie sehen, die Möglichkeiten sind vielfältig, wie Sie auch außerhalb der typischen Lernsituation Ihre Sprachkenntnisse trainieren können. Die netteste Art, eine gemeinsame Lernphase abzuschließen, ist natürlich, gemeinsam zu verreisen und hier die neu gewonnenen Kenntnisse einem richtigen Praxistest zu unterziehen. 
 
5. Nutzen Sie Ihre Erfahrung 
 
Ältere Menschen haben gegenüber jungen den Vorteil, dass sie über weit mehr Erfahrung und Wissen verfügen - und zwar auch, was ihre Lernerfahrungen angeht. 
 
Greifen Sie also auf Ihr Wissen zurück und überlegen Sie sich, welche Strategien und Techniken Ihnen bei früher erlernten Sprachen geholfen haben und welche Ihnen Probleme bereitet haben. Haben Sie beispielsweise auf Assoziationen oder sogenannte Eselsbrücken zurückgegriffen?
Oder haben Sie gerne mit Karteikärtchen gelernt? Vielleicht haben Sie sich die Vokabeln immer laut vorgesprochen?
Möglicherweise hat es Ihnen geholfen, neue Wörter immer in Zusammenhängen zu lernen, zum Beispiel in ganzen Sätzen? 
 
Überlegen Sie sich also, wie Sie bisher gelernt haben. Sie werden - bestimmt auch mit ein wenig ausprobieren - sicher bald auf die für Sie am besten geeignete Lernmethode stoßen. 
 

 
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 von Christoph Gollub

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